Warum Traurst Du Bange Seele


Warum traur’st du, bange seele?
Da dein licht,
Jesus spricht:
Komm zu mir, o seele!
Komm mühselig und beladen;
Hier ist rath,
Wort und that
Für den seelenschaden.

Schmerzen deine sündenwunden;
Drückt die last,
Die du hast
Dir selbst aufgebunden;
Jesus will die bürde heben;
Nur herzu,
Hier ist ruh;
Hier ist heil und leben.

Er hebt selbst von einem rücken
Alle last
Die dich fast
Will in abgrund drücken.
Schreckt dich tod, gericht, verderben;
Zage nicht;
Jesus spricht:
Nein, du solst nicht sterben.

Denke thränend seine wunden,
Golgatha,
Da, ach da
Hat er dich entbunden;
Dort umfingen deine sünden,
Deine Herrn,
Der so gern
Sich von dir läßt finden.

Dort floß heil her zu der erde,
Wasser, blut,
Dir zu gut,
Daß nun selig werden,
Wer zu diesem brunnen eilet,
Jung und alt;
Wer nur bald
Kommt und nicht verweilet;

Der kan nicht verloren geben.
Sondern soll Gnadenvoll,
Bald errettung sehen:
Friedensströme sollen fliessen
In die brust;
Gotteslust
Soll sich ihm ergiessen.

Kanst du nur die sünde hassen,
Alle sünd’
Die sich find’t
Und sein blut auffassen:
Konst du ihm nur vest betrauen,
So sollst du
Sanfte ruh
Tief im herzen schauen.

Reiner ist umsonst gekommen,
Nein, er nahm,
Den der kam
Von den böß und frommen
Willig und mit vielen freuden
Auf und an;
Brach den bann
Aller ihre leiden.

Drum soll’st du auch nicht verzagen,
Armes herz,
In dem schmerz
Und in deinen plagen:
Währt den abendlang das weinen,
So wird dir
Seine zier
Bald am morgen scheine.

Deine sünden sind vergeben,
Da er starb
Und erwarb
sündern heil und leben:
Du sollst selber nichts erwerben,
Wenn du nur
Der natur
Sogleich willst absterben.

Du machst ihm die gröste freude,
Wenn du eilst,
Nicht verweilst;
Er ist hirt und weide:
komm nur du betrübte seele;
Säume nicht,
Komm ans Licht
Aus der kummerhöle.

Du