Was Willst Du Dich Betrueben
Was willst du dich betrüben
o meine liebe Seel?
Thu den nur herzlich lieben,
der heißt Immanuel.
Vertraue ihm allein;
er wird gut Alles machen,
und fördern deine Sachen,
wie dir’s wird selig sein.
Denn Gott verlässet keinen,
der sich auf ihn verläßt;
er bleibt getreu den Seinen,
die ihm vertrauen fest.
Läßt sich’s an wunderlich,
so laß dir doch nicht grauen,
mit Freuden wirst du schauen,
wie Gott wird retten dich.
Auf ihn magst du es wagen
mit unerschrocknem Muth;
du wirst mit ihm erjagen,
was dir ist nütz und gut.
Denn was Gott haben will,
das kann Niemand verhindern,
aus allen Menschenkindern,
so viel ihr sind im Spiel.
Wenn auch selbst aus der Höllen
der Satan trotziglich,
mit seinen Rottgefellen
sich setztet wider dich;
so muß er doch mit Spott
von seinen Ränken lassen,
damit er dich will fassen;
denn dein werd fördert Gott.
Er richt’s zu seinen Ehren,
und deiner Seligkeit;
soll’s sein, kein Mensch kann’s wehren,
und wär’s ihm noch so leid.
Will’s denn Gott haben nicht,
so kann’s Niemand forttreiben,
es muß zurücke bleiben.
Was Gott will, das geschicht.
Drum ich mich ihm ergebe,
ihm sei es heimgestellt;
nach nichts mehr ich sonst strebe,
denn nur was ihm gefällt.
Sein Will ist mein Begier,
der ist und bleibt der beste,
das gläub ich steif und feste;
wohl dem, der’s gläubt mit mir!